Berufskundekategorie
Stellungnahme
Land
Freistaat Bayern
Aktenzeichen
S 14 RJ 3056/97
Auskunftgeber
Landesarbeitsamt Bayern, Nürnberg
Anfrage
Der Kläger übersandte zu meiner berufskundlichen Auskunft vom 15.12.99 mit der Ergänzung vom 04.08.2000 weitere Unterlagen (Bl. 105 ff der Klageakte). Sie bitten um Mitteilung, ob hierdurch eine Änderung meiner Beurteilung zu veranlassen ist und ob in der Stellungnahme vom 04.08.2000 (Seite 3, letzter Absatz) der "Industriemechaniker - Fachrichtung Gerätebau" versehentlich benannt wurde.
Auskunft
Berufskundliche Stellungnahme
Die in meiner Stellungnahme (Seite 3 letzter Absatz) vom 04.08.2000 genannte Berufstätigkeit als Industriemechaniker - Fachrichtung Gerätetechnik wurde irrtümlich benutzt. Ich bitte dies zu entschuldigen. Gemeint war die Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Gerätetechnik.
Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik haben ihr Arbeitsgebiet - wie bereits in meiner Stellungnahme vom 04.08.2000 ausgeführt - vorwiegend in der industriellen Herstellung, Prüfung und Instandsetzung elektrischer und elektronischer Geräte.
Im Mittelpunkt der Tätigkeit von Industrieelektronikern der Fachrichtung Gerätetechnik stehen Geräte der Energie- und Kommunikationstechnik wie Schalt-, Steuer- und Regelgeräte.
Vor der Herstellung von elektrischen Bauteilen und Baugruppen lesen Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik Schaltbilder, Entwürfe für Leiterplatten und andere Konstruktionsunterlagen und werten sie aus. Sie führen Leistungs- und Funktionsberechnungen durch und ermitteln die Bauteile, zum Beispiel Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Transistoren, Schaltbausteine und erforderliche Gehäuseteile, die sie zum Bau des elektrischen oder elektronischen Gerätes benötigen. Sie entwerfen auch Schalt- und Stromlaufpläne und erstellen technische Zeichnungen für Gehäuseteile, die sie selbst anfertigen.
Dann bereiten sie die Bauteile für die Endmontage vor. Sie bringen Kabelschuhe an, wickeln Spulen zu Netztransformatoren und legen Isolierschläuche um Leitungen herum. Leiterplatten stellen Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik auch selbst her und bestücken sie mit Transistoren und anderen Halbleiterbauelementen mit Hilfe halbautomatischer Maschinen. Kleinteile montieren sie dabei mit Spezialzangen, Pinzetten und anderen Werkzeugen. Zuletzt führen sie Kontroll- und Einstellungsmessungen durch und gleichen Spannungen ab, damit die Funktion der Leiterplatte gewährleistet ist.
Anschließend bauen sie die mechanischen, elektromechanischen und elektrischen Bauteile zusammen. Sie fertigen aus Blechen und Beschlägen Gerätegehäuse und Vorrichtungen für Einschübe elektrischer Bauteile und setzen Sicherungen, Relais, Schalter und Leiterplatten in die Gehäuse ein. Sie verdrahten und verkabeln die eingebauten Bauteile und befestigen die Kabel durch Kabelbinder und Ringe.
Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik führen an den elektrischen Bauteilen Prüf- und Testprogramme durch und garantieren so deren Funktion. Mit Messgeräten und anhand von technischen Unterlagen und Handbüchern überprüfen sie Spannung, Verstärkung, Frequenzen und andere elektrische Größen. Die festgestellten Ergebnisse und Abweichungen halten sie in Prüfprotokollen fest.
Ähnlich gehen sie bei der Reparatur und Wartung von Geräten vor. Zunächst grenzen sie die Fehlerquellen mit Hilfe von Prüf- und Messgeräten systematisch ein, wobei sie auch mit speziellen Computerprogrammen arbeiten. Anschließend wechseln sie die defekten Teile aus, bevor die fertig gestellten oder reparierten Geräte die Werkhalle verlassen.
Der Kläger führt in seiner Stellungnahme (Bl. 107 Klageakte) aus, dass es sich nicht nur um kleine Baugruppen oder Geräte, die sitzenderweise auf einer Werkbank verdrahtet werden, handelt, sondern auch um Schaltschränke, die ab einer bestimmten Größe auf dem Boden stehend aufgebaut und verdrahtet werden. Weiter führt der Kläger aus, dass beim Kunden auch Anlagen begangen werden müssen.
Üblicherweise werden Arbeiten dieser Größenordnung von anderen Elektronikern z.B. Energieelektronikern - Anlagentechnik im Schaltgeräte- und Schaltanlagenbau verrichtet. Die Tätigkeit eines Energieelektronikers - Anlagentechnik wird überwiegend im Stehen mit Zwangshaltungen wie Bücken, Knien, Hocken oder Überkopfarbeit ausgeübt.
Unter Umständen ist es möglich, dass ein Industrieelektroniker - Fachrichtung Gerätetechnik auf einem Arbeitsplatz einen Ansatz findet, auf dem u.a. große Schaltschränke verdrahtet bzw. Anlagen begangen werden müssen. Im Bereich der industriellen Elektroberufe sind Überschneidungen beim Ansatz durchaus möglich, da die Berufsausbildung im ersten Jahr fast gleich ist, bzw. im zweiten Jahr Ähnlichkeiten aufweist. Wird ein Industrieelektroniker - Fachrichtung Gerätetechnik jedoch in seiner Fachrichtung tätig, gehört die Verdrahtung größerer Schaltschränke nicht zu seinen originären Aufgaben. Arbeitsplätze für Industrieelektroniker - Fachrichtung Gerätetechnik, die das Leistungsvermögen des Klägers wie im Gutachten von Dr. ^Fischer^ vom 15.12.1999 beschrieben, berücksichtigen, sind in nennenswertem Umfang vorhanden.
Es handelt sich bei der Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Gerätetechnik, wie bereits in meiner Stellungnahme vom 15.12.99 und 04.08.2000 ausgeführt, um eine überwiegend leichte, zeitweise mittelschwere Tätigkeit, die überwiegend im Sitzen, zeitweise im Stehen und Gehen verrichtet wird.
In den vom Kläger vorgelegten Auszügen aus dem Handbuch "Berufsprofile für die arbeits- und sozialmedizinische Praxis wird der Beruf des Industrieelektronikers - wie bereits in meiner Stellungnahme vom 04.08.2000 angegeben - allgemein abgehandelt. Nur bei der Beschreibung der Tätigkeiten erfolgt eine Differenzierung nach der Fachrichtung Produktionstechnik und Fachrichtung Gerätetechnik. Bei der Beschreibung der Arbeitssituation wird speziell auf die Fachrichtung Gerätetechnik eingegangen. Bei den physischen Belastungen und gesundheitlichen Voraussetzungen, den psychischen Anforderungen und den Eignungsrisiken fehlt aus meiner Sicht die fachrichtungsspezifische Differenzierung.
In der "gabi" (Grundwerk ausbildungs- und berufskundlicher Informationen) werden beide Fachrichtung gesondert dargestellt. Zu Ihrer Information füge ich die entsprechenden Auszüge aus der "gabi" hinsichtlich der Belastungen, die bei der Berufsausübung auftreten, bei. Zusätzlich erhalten Sie Auszüge aus dem BERUFEnet (Die Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesanstalt für Arbeit).
Bei der Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Produktionstechnik ist - wie Sie dem beigefügten Informationsmaterial entnehmen können - mit Belastungen wie Bücken, Hocken, Knien, Überkopfarbeit und Steigen auf Leitern und Gerüsten zu rechnen. Bei der Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Gerätetechnik fallen diese Belastungen jedoch nicht bzw. nicht in nennenswertem Umfang an.
Die in meiner Stellungnahme (Seite 3 letzter Absatz) vom 04.08.2000 genannte Berufstätigkeit als Industriemechaniker - Fachrichtung Gerätetechnik wurde irrtümlich benutzt. Ich bitte dies zu entschuldigen. Gemeint war die Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Gerätetechnik.
Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik haben ihr Arbeitsgebiet - wie bereits in meiner Stellungnahme vom 04.08.2000 ausgeführt - vorwiegend in der industriellen Herstellung, Prüfung und Instandsetzung elektrischer und elektronischer Geräte.
Im Mittelpunkt der Tätigkeit von Industrieelektronikern der Fachrichtung Gerätetechnik stehen Geräte der Energie- und Kommunikationstechnik wie Schalt-, Steuer- und Regelgeräte.
Vor der Herstellung von elektrischen Bauteilen und Baugruppen lesen Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik Schaltbilder, Entwürfe für Leiterplatten und andere Konstruktionsunterlagen und werten sie aus. Sie führen Leistungs- und Funktionsberechnungen durch und ermitteln die Bauteile, zum Beispiel Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Transistoren, Schaltbausteine und erforderliche Gehäuseteile, die sie zum Bau des elektrischen oder elektronischen Gerätes benötigen. Sie entwerfen auch Schalt- und Stromlaufpläne und erstellen technische Zeichnungen für Gehäuseteile, die sie selbst anfertigen.
Dann bereiten sie die Bauteile für die Endmontage vor. Sie bringen Kabelschuhe an, wickeln Spulen zu Netztransformatoren und legen Isolierschläuche um Leitungen herum. Leiterplatten stellen Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik auch selbst her und bestücken sie mit Transistoren und anderen Halbleiterbauelementen mit Hilfe halbautomatischer Maschinen. Kleinteile montieren sie dabei mit Spezialzangen, Pinzetten und anderen Werkzeugen. Zuletzt führen sie Kontroll- und Einstellungsmessungen durch und gleichen Spannungen ab, damit die Funktion der Leiterplatte gewährleistet ist.
Anschließend bauen sie die mechanischen, elektromechanischen und elektrischen Bauteile zusammen. Sie fertigen aus Blechen und Beschlägen Gerätegehäuse und Vorrichtungen für Einschübe elektrischer Bauteile und setzen Sicherungen, Relais, Schalter und Leiterplatten in die Gehäuse ein. Sie verdrahten und verkabeln die eingebauten Bauteile und befestigen die Kabel durch Kabelbinder und Ringe.
Industrieelektroniker der Fachrichtung Gerätetechnik führen an den elektrischen Bauteilen Prüf- und Testprogramme durch und garantieren so deren Funktion. Mit Messgeräten und anhand von technischen Unterlagen und Handbüchern überprüfen sie Spannung, Verstärkung, Frequenzen und andere elektrische Größen. Die festgestellten Ergebnisse und Abweichungen halten sie in Prüfprotokollen fest.
Ähnlich gehen sie bei der Reparatur und Wartung von Geräten vor. Zunächst grenzen sie die Fehlerquellen mit Hilfe von Prüf- und Messgeräten systematisch ein, wobei sie auch mit speziellen Computerprogrammen arbeiten. Anschließend wechseln sie die defekten Teile aus, bevor die fertig gestellten oder reparierten Geräte die Werkhalle verlassen.
Der Kläger führt in seiner Stellungnahme (Bl. 107 Klageakte) aus, dass es sich nicht nur um kleine Baugruppen oder Geräte, die sitzenderweise auf einer Werkbank verdrahtet werden, handelt, sondern auch um Schaltschränke, die ab einer bestimmten Größe auf dem Boden stehend aufgebaut und verdrahtet werden. Weiter führt der Kläger aus, dass beim Kunden auch Anlagen begangen werden müssen.
Üblicherweise werden Arbeiten dieser Größenordnung von anderen Elektronikern z.B. Energieelektronikern - Anlagentechnik im Schaltgeräte- und Schaltanlagenbau verrichtet. Die Tätigkeit eines Energieelektronikers - Anlagentechnik wird überwiegend im Stehen mit Zwangshaltungen wie Bücken, Knien, Hocken oder Überkopfarbeit ausgeübt.
Unter Umständen ist es möglich, dass ein Industrieelektroniker - Fachrichtung Gerätetechnik auf einem Arbeitsplatz einen Ansatz findet, auf dem u.a. große Schaltschränke verdrahtet bzw. Anlagen begangen werden müssen. Im Bereich der industriellen Elektroberufe sind Überschneidungen beim Ansatz durchaus möglich, da die Berufsausbildung im ersten Jahr fast gleich ist, bzw. im zweiten Jahr Ähnlichkeiten aufweist. Wird ein Industrieelektroniker - Fachrichtung Gerätetechnik jedoch in seiner Fachrichtung tätig, gehört die Verdrahtung größerer Schaltschränke nicht zu seinen originären Aufgaben. Arbeitsplätze für Industrieelektroniker - Fachrichtung Gerätetechnik, die das Leistungsvermögen des Klägers wie im Gutachten von Dr. ^Fischer^ vom 15.12.1999 beschrieben, berücksichtigen, sind in nennenswertem Umfang vorhanden.
Es handelt sich bei der Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Gerätetechnik, wie bereits in meiner Stellungnahme vom 15.12.99 und 04.08.2000 ausgeführt, um eine überwiegend leichte, zeitweise mittelschwere Tätigkeit, die überwiegend im Sitzen, zeitweise im Stehen und Gehen verrichtet wird.
In den vom Kläger vorgelegten Auszügen aus dem Handbuch "Berufsprofile für die arbeits- und sozialmedizinische Praxis wird der Beruf des Industrieelektronikers - wie bereits in meiner Stellungnahme vom 04.08.2000 angegeben - allgemein abgehandelt. Nur bei der Beschreibung der Tätigkeiten erfolgt eine Differenzierung nach der Fachrichtung Produktionstechnik und Fachrichtung Gerätetechnik. Bei der Beschreibung der Arbeitssituation wird speziell auf die Fachrichtung Gerätetechnik eingegangen. Bei den physischen Belastungen und gesundheitlichen Voraussetzungen, den psychischen Anforderungen und den Eignungsrisiken fehlt aus meiner Sicht die fachrichtungsspezifische Differenzierung.
In der "gabi" (Grundwerk ausbildungs- und berufskundlicher Informationen) werden beide Fachrichtung gesondert dargestellt. Zu Ihrer Information füge ich die entsprechenden Auszüge aus der "gabi" hinsichtlich der Belastungen, die bei der Berufsausübung auftreten, bei. Zusätzlich erhalten Sie Auszüge aus dem BERUFEnet (Die Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesanstalt für Arbeit).
Bei der Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Produktionstechnik ist - wie Sie dem beigefügten Informationsmaterial entnehmen können - mit Belastungen wie Bücken, Hocken, Knien, Überkopfarbeit und Steigen auf Leitern und Gerüsten zu rechnen. Bei der Tätigkeit eines Industrieelektronikers - Fachrichtung Gerätetechnik fallen diese Belastungen jedoch nicht bzw. nicht in nennenswertem Umfang an.
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